14
Malweise
Ernst Ludwig Kirchner legte viel Wert auf die intensive Bildwirkung seiner Kunst.
Entsprechend passte er seine Malweise an, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Als Ausgangspunkt diente eine vorbereitende Grundierung aus Wasser, Kreide, Leim und Leinöl. Während Kreide die Saugfähigkeit des Grundes erhöht, sorgt das Öl für eine flexible Textur des Gemischs. Durch geringen Zusatz von Leim als Bindemittel wird die Grundierung „mager“. Die einzelnen Schichten trennen sich daher heute und sind extrem fragil.
Farbauftrag mit durchscheinender Grundierung im Streiflicht
Die Malschicht besteht aus Ölfarben, die direkt der Tube entnommen wurden. Um die Farbe schneller auftragen zu können, verdünnte er sie mit Benzin. Stark verflüssigte Farbe hinterlässt auch bei zügigem Auftragen oft Verlaufsspuren – diese sind im Bild noch erkennbar.
Dem typischen Glanz der Ölfarbe wirkte Kirchner entgegen, indem er zusätzlich Bienenwachs im Benzin löste. Die Wachskristalle sorgen für eine raue Oberflächenstruktur der Farbschicht. Dadurch wird das auf die Oberfläche treffende Licht breiter zurückgestreut und die Farben leuchten intensiver. Außerdem erhält die Oberfläche die von Kirchner gewünschte extrem matte Erscheinung.
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Malweise
Ernst Ludwig Kirchner legte viel Wert auf die intensive Bildwirkung seiner Kunst.
Entsprechend passte er seine Malweise an, um bestimmte Effekte zu erzielen.
Als Ausgangspunkt diente eine vorbereitende Grundierung aus Wasser, Kreide, Leim und Leinöl. Während Kreide die Saugfähigkeit des Grundes erhöht, sorgt das Öl für eine flexible Textur des Gemischs. Durch geringen Zusatz von Leim als Bindemittel wird die Grundierung „mager“. Die einzelnen Schichten trennen sich daher heute und sind extrem fragil.
Farbauftrag mit durchscheinender Grundierung im Streiflicht
Die Malschicht besteht aus Ölfarben, die direkt der Tube entnommen wurden. Um die Farbe schneller auftragen zu können, verdünnte er sie mit Benzin. Stark verflüssigte Farbe hinterlässt auch bei zügigem Auftragen oft Verlaufsspuren – diese sind im Bild noch erkennbar.
Dem typischen Glanz der Ölfarbe wirkte Kirchner entgegen, indem er zusätzlich Bienenwachs im Benzin löste. Die Wachskristalle sorgen für eine raue Oberflächenstruktur der Farbschicht. Dadurch wird das auf die Oberfläche treffende Licht breiter zurückgestreut und die Farben leuchten intensiver. Außerdem erhält die Oberfläche die von Kirchner gewünschte extrem matte Erscheinung.