Badende im Raum unter die Lupe genommen
Ernst Ludwig Kirchners Badende im Raum (1909–10/nach 1926) gewährt intimen Einblick in den Atelier-Kosmos der BRÜCKE während der frühen Schaffensjahre der Künstlergruppe in Dresden. Zugleich steht das Gemälde exemplarisch für die – auch konservatorisch relevante – Problematik der nachträglichen Umgestaltung von Schlüsselwerken durch den Künstler.
Ursprünglich 1909–10 gemalt, ist das Kunstwerk in seiner heutigen Fassung wie viele von Kirchners Vorkriegsbildern Ergebnis einer großflächigen Überarbeitung aus den 1920er Jahren. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass die erste Fassung noch an zahlreichen Stellen sichtbar ist. Die nachträgliche Übermalung birgt indes tiefgreifende konservatorische Probleme. Kirchner hatte im Zuge der Überarbeitung nicht nur auf der Vorderseite zusätzlich Farbe aufgebracht, sondern auch die Rückseite der Leinwand angestrichen. Hierdurch ist zusammen mit der vorderseitigen Grundierung und den mehreren Malschichten der Darstellung ein vielschichtiges, schwer zu behandelndes und zu sicherndes Materialgefüge entstanden.
Die genauere Untersuchung der beiden sich überlagernden Fassungen und die Festigung der Farbschichten stellt schon länger ein wichtiges Forschungsvorhaben dar, dessen Umsetzung im Rahmen der Sonderschau Welt-Bühne-Traum. Die BRÜCKE im Atelier in Angriff genommen wurde.
Das ausstellungsbegleitende Vermittlungsprojekt Badende im Raum unter die Lupe genommen erhellt zum einen die komplexe Entstehungsgeschichte des Gemäldes. Andererseits vermittelt die Präsentation einen Einblick in die Methoden und Grundlagen der konservatorischen Untersuchung und zeigt Perspektiven seiner weiteren Bearbeitung auf. Die Besucher*innen sind eingeladen, in Ernst Ludwig Kirchners wechselnde Lebens- und Bildwelten einzutauchen. Zugleich gewährt das Projekt erstmals einen umfassenden Blick hinter die Kulissen der Restaurierungswerkstatt und stellt die Arbeit der Restauratorinnen am Saarlandmuseum vor.
Welt—Bühne—Traum. Die BRÜCKE im Atelier.
ist bis zum 7. März 2021 in der Modernen Galerie Saarbrücken zu sehen.
Badende im Raum unter die Lupe genommen
Ernst Ludwig Kirchners Badende im Raum (1909–10/nach 1926) gewährt intimen Einblick in den Atelier-Kosmos der BRÜCKE während der frühen Schaffensjahre der Künstlergruppe in Dresden. Zugleich steht das Gemälde exemplarisch für die – auch konservatorisch relevante – Problematik der nachträglichen Umgestaltung von Schlüsselwerken durch den Künstler.
Ursprünglich 1909–10 gemalt, ist das Kunstwerk in seiner heutigen Fassung wie viele von Kirchners Vorkriegsbildern Ergebnis einer großflächigen Überarbeitung aus den 1920er Jahren. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass die erste Fassung noch an zahlreichen Stellen sichtbar ist. Die nachträgliche Übermalung birgt indes tiefgreifende konservatorische Probleme. Kirchner hatte im Zuge der Überarbeitung nicht nur auf der Vorderseite zusätzlich Farbe aufgebracht, sondern auch die Rückseite der Leinwand angestrichen. Hierdurch ist zusammen mit der vorderseitigen Grundierung und den mehreren Malschichten der Darstellung ein vielschichtiges, schwer zu behandelndes und zu sicherndes Materialgefüge entstanden.
Die genauere Untersuchung der beiden sich überlagernden Fassungen und die Festigung der Farbschichten stellt schon länger ein wichtiges Forschungsvorhaben dar, dessen Umsetzung im Rahmen der Sonderschau Welt-Bühne-Traum. Die BRÜCKE im Atelier in Angriff genommen wurde.
Das ausstellungsbegleitende Vermittlungsprojekt Badende im Raum unter die Lupe genommen erhellt zum einen die komplexe Entstehungsgeschichte des Gemäldes. Andererseits vermittelt die Präsentation einen Einblick in die Methoden und Grundlagen der konservatorischen Untersuchung und zeigt Perspektiven seiner weiteren Bearbeitung auf. Die Besucher*innen sind eingeladen, in Ernst Ludwig Kirchners wechselnde Lebens- und Bildwelten einzutauchen. Zugleich gewährt das Projekt erstmals einen umfassenden Blick hinter die Kulissen der Restaurierungswerkstatt und stellt die Arbeit der Restauratorinnen am Saarlandmuseum vor.
Welt—Bühne—Traum. Die BRÜCKE im Atelier.
ist bis zum 7. März 2021 in der Modernen Galerie Saarbrücken zu sehen.